Schwangere im Kreis Heinsberg sollten sich sehr zeitig um eine Hebamme kümmern!
20.1.2017
Wir erleben in der Praxis immer wieder, wie hilfreich und notwendig die Beratung, die Unterstützung und medizinisch-pflegerische Begleitung durch eine erfahrene Hebamme in der Schwangerschaft und nach der Geburt zuhause sein kann. Ängste, Unsicherheiten und Fragen können schnell geklärt werden und für viele mögliche Probleme weiß die Hebamme Rat.
Dennoch bleiben viele Frauen ohne eigene Hebamme. Manche Frauen denken, es sei nicht so wichtig, eine Hebamme zu haben oder wissen nicht, dass sie sich selbst darum kümmern müssen. Andere machen sich erst so spät auf die Suche nach einer Hebamme, dass sie keine mehr finden, die Zeit hätte, sie zuhause zu betreuen. Oft glauben die Schwangeren auch, dass die Hebamme, die sie im Krankenhaus bei der Geburt begleitet, automatisch die Wochenbettbetreuung übernimmt, aber das stimmt so nicht mehr.
Jede Schwangere sollte sich frühzeitig um eine Hebamme im nahen Umkreis ihres Wohnortes bemühen. Im Kreis Heinsberg zeigt sich immer wieder, wie schwer es ist, eine Hebamme zu finden, die Kapazitäten frei hat.
Unterstützt werden Sie bei der Suche nach einer Hebamme durch das Hebammentool auf dieser Webseite. Hier tragen die beteiligten Hebammen ein, wann sie Kapazitäten frei haben.
Was leistet eine Hebamme?
Die Hebamme steht Ihnen in den ersten Wochen während der großen körperlichen und seelischen Veränderungen zur Seite. Sie spricht mit Ihnen über die Geburt und die ersten Erfahrungen mit dem Kind. Neben der Klärung medizinischer Fragen geht es in den ersten Lebenstagen vor allem darum, dass Mutter und Kind eine gute Beziehung zueinander aufbauen (Bonding). Der psychosoziale Aspekt spielt eine wesentliche Rolle. Die Hebamme beobachtet außerdem die Rückbildungs- und Abheilungsvorgänge, unterstützt das Stillen und gibt Hilfestellung bei Schwierigkeiten.
Beim Neugeborenen interessiert sie sein Verhalten und die körperlichen Vorgänge, die Abheilung des Nabels und insbesondere auch die Entwicklung einer evtl. Neugeborenengelbsucht. Sie informiert über die Screeninguntersuchung nach dem Gendiagnostikgesetz und nimmt evtl. Blut aus der Ferse des Neugeborenen am 3. Lebenstag zur Feststellung einer evtl. Stoffwechselstörung. Sie leitet die Eltern in praktischer Babypflege an, erklärt die Prophylaxen und Vorsorgeuntersuchungen, informiert bei Bedarf über die Flaschenernährung und berät über die Verhütung nach der Geburt.
Bis zum 10. Tag nach der Geburt haben Sie Anspruch auf mindestens einen täglichen Besuch durch die Hebamme. Bis Ihr Kind zwölf Wochen alt ist, können Sie darüber hinaus 16-mal die Hebamme um Rat und Hilfe bitten. Bei Stillschwierigkeiten oder Ernährungsproblemen können Sie anschließend noch achtmal Kontakt zu Ihrer Hebamme aufnehmen. Weitere Besuche sind auf Verordnung eines Arztes möglich.
Hebammen bieten außerdem Kurse in Rückbildungsgymnastik, aufbauender Beckenbodengymnastik, natürlicher Familienplanung und Babymassage an.
(Quelle: https://www.hebammenverband.de/familie/hebammenhilfe/)
Auch ein Geburtsvorbereitungskurs und Rückbildungsgymnastik werden unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse bezahlt. Fragen Sie am besten direkt bei Ihrer Krankenkasse nach!