Buchempfehlung für die Arbeit mit schwangeren Migrantinnen

4.5.2016

Das Buch und die zugehörigen Bild-Text-Karten sind für Hebammen, Mediziner und alle Gesundheitsberufe hilfreich, die in ihrem Arbeitsalltag schwangere Frauen mit Migrationshintergrund betreuen. Es ermöglicht die muttersprachliche Kommunikation mit schwangeren Frauen bei medizinisch relevanten Themen, die Schwangerschaftsuntersuchungen und Geburt betreffen.

Neben Begrüßungsformeln werden Fragen wie „Darf ich Blutdruck messen?“ oder „Ist die Fruchtblase geplatzt?“ in die Sprachen Albanisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Kurdisch, Polnisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch, Türkisch übersetzt und jeweils über Bildtafeln verdeutlicht.

Ergänzend sind im Buch Übersetzungen in Amharisch (Äthiopien), Italienisch, Somalisch, Tamilisch (Sri Lanka) und Tigrynia (Eritea) zu finden.

Eveline Stupka-Gerber geht auf Unterschiede im Kommunikationsverhalten ein und erläutert religionsbedingte Besonderheiten, die den Islam, den Buddhismus, den Hinduismus und das Judentum betreffen.

Aufgrund von Interviews, die die Autorin mit Migrantinnen führte, wurden Informationen über Traditionen, Sitten und Bräuche zusammengestellt. Beispielsweise wird angeführt, dass thailändische oder somalische Frauen häufig Schmerz nicht laut äußern, während das nigerianische oder beispielsweise russische Frauen meist tun. Natürlich sind Herkunft und kulturelle Wurzeln nur Anhaltspunkte. Jede Frau, egal aus welchem Land sie stammt, hat sicher eine individuelle Einstellung und eigene Ansichten z.B. zum Thema Stillen. Dennoch kann das Buch helfen, sensibel mit möglichen kulturell bedingten Besonderheiten umzugehen.

Sybilla Deffur-Schwarz, Koordinatorin Familienhebammen im Kreis Heinsberg

„Ohne Deutsch im Kreißsaal. Basics für die Kommunikation mit Migrantinnen in der Geburtshilfe.“
Autorin: Eveline Stupka-Gerber; Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014; ISBN: 9783830 455523

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